Fragezeiten - Meinungsvielfalt - Offene Diskurskultur

Wenn die Verhältnismässigkeit getroffener Massnahmen für mich schwer nachvollziehbar sind, … wenn bestimmte, mir einleuchtende Meinungen diffamiert und zensuriert werden, … wenn ich als mutig bezeichnet werde, wenn ich ähnliche Meinungen und Haltungen selbst vertrete oder kritische Fragen stelle, … wenn Medien, Wissenschaft und Politik einseitig werden und Botschaften forcieren oder weglassen, … dann ist es Zeit aufzuwachen, Sorge zu tragen, hinzuschauen und (sich) Fragen zu stellen.


In dieser Zeit, in welcher wir auch viele gesellschaftliche Gräben wahrnehmen, wünschen wir uns eine Meinungsvielfalt & eine offene, respektvolle und friedfertige Diskurskultur, in welcher verschiedene Meinungen - fachlich, ethisch, menschlich - ausgetauscht werden und nebeneinander stehen können - ohne Abwertung, Diffamierung, Schlechtmacherei oder Tabuisierung. Dies zeichnet unseres Erachtens ein inspirierendes Miteinander und eine gesunde Demokratie aus.

Im ersten Lockdown hatten wir beide (Karin Jana Beck & Matthias Gerber) den starken Drang, unsere persönliche Haltung zur «Coronakrise» in eigenen Liedern zum Ausdruck zu bringen. Begonnen hat Alles mit einer Umdichtung von Ruedi Rymanns «Schacher Seppli». Immer zentraler wurde für uns beide die Frage: «Wo wei mer hi? / Wo wollen wir hin?», das Benennen von Visionen für eine zukünftige, lebenswerte Welt, im Kleinen und im Grossen. Und diese Frage hat auch bald zwei Jahre später nichts an Aktualität verloren. Hier ein Text über unsere Liederreise durch die Wirren der letzten zwei Jahre, mit allen Liederlinks dazu - und hier als PDF. Wir wünschen dir/euch Besinnung und Freude auf dieser kleinen, hoffentlich inspirierenden Lese- und Hörreise durch unsere bewegte Zeit.




"Wenn Geld, Macht und Politik zusammenspannen, ist es wichtig,
hinter die Bühne zu schauen und sich selber ein Bild zu machen."
Josef Beck (1915-1993) ... Jana's Vater


"Sie sind so jung, so vor allem Anfang, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein."
Rainer Maria Rilke